THG-Quote: Angebot wird immer vielfältiger

THG-Quote

Jeden Tag kommen neue Anbieter für den Verkauf der THG-Quote von E-Auto-Fahrern auf den Markt. Sie alle wetteifern um die aktuell knapp 650.000 Elektroautos, die in Deutschland zugelassen sind. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Fahrzeuge privat oder gewerblich genutzt werden.

Von Sofortauszahlung bis Extra-Bonus

Wir kaufen Dein Zertifikat lockt damit, die Barprämie innerhalb von 24 Stunden auszuzahlen. Natürlich mit einem Abschlag, weil der Anbieter in Vorleistung geht. Hier gibt es dann 200 €. Die reguläre Ausschüttung dürfte im März starten. Smartificate wirbt mit einem Neujahrsbonus bis Ende Januar in Höhe von 50 €. Anbieter wie Elektrovorteil, Emobia, eAuto Cash und Carbonify nennen noch keine genaue Summe, da sie einen Prozentsatz der endgültigen THG-Quote ausschütten. Aktuell liegt der Wert bei 350 € (KW 13).

Andere Anbieter locken mit Zusatzrabatten wie The Mobility House beim Kauf einer Wallbox. Eile ist bei der Antragstellung nicht geboten. Die Frist für die Einreichung beim Umweltbundesamt für 2022 endet im kommenden Jahr am 28. Februar 2023.

Seriöse Anbieter gesucht

Ein Blick auf meine Tabelle mit über 20 Anbietern zeigt: Es wird langsam unübersichtlich. Viele der Vermittler sind Neugründungen. Es gibt noch keine Erfahrungswerte, wie seriös sie arbeiten. Darum ist es mit Empfehlungen für den einen oder anderen Anbieter schwer. Nur eins ist sicher: Nicht alle Anbieter werden dauerhaft auf dem Co2-Zertifikate-Markt überleben.

Erstanmeldung zählt für THG-Quote

Wie die THG-Quote funktioniert und was sie bezwecken soll, habe ich hier beschrieben. Die Prämie gibt es nicht nur für Pkw, auch elektrische Nutzfahrzeuge und Busse profitieren von der EU-Richtlinie 2018/2001 (“RED II”). Für leichte E-Nutzfahrzeuge (Klasse N1) gibt es rund 500 € und für E-Busse (Klasse M3) ca. 12.200 €. Auch Leichtfahrzeuge der Fahrzeugklassen L3e, L4e, L5e und L7e werden vom Bundesumwelt berücksichtigt. Sie fallen voraussichtlich in die Kategorie der PkW.

Wer sich bei mehreren Anbietern registriert hat, erhält das Angebot für seine Erstanmeldung. Das Umweltbundesamt sortiert Doppelungen anhand der Fahrzeugscheine aus. Es gilt dann das “Zuerst angemeldet, da wird ausgezahlt”-Prinzip.

Garantierte Prämie 2024

Anbieter

Optionen und Anmerkungen

110 €

Exklusives Drehmoment-Angebot (auf Popup Fenster nach Klick auf Link warten) Ausschüttung 95% der THG-Quote, sonst 90 €

110 €

Kein Zwischenhändler, dadurch garantierte Annahmeverpflichtung bei Verkauf

100 €

Ausschüttung 90% der THG-Quote

90 €

20 € extra für ADAC-Mitglieder

85 €

Max: bis zu 395 €

85 €

Risikopreis bis zu 350 €

80 €

Ausschüttung 100 % THG-Quote, abzüglich 15 € Bearbeitungsgebühr

80 €

Erhöhung jeder Spende um 50 %

70 €

70 €

Spendenoption

70 €

70 €

+ Spendenoption: Bäume pflanzen oder Ladeinfrastruktur ausbauen

60 €

Plus Spendenoption

60 €

60 €

Für Maingau-Kunden

55 €

Für E.ON-Kunden 95 €

55 €


50 €

50 €

15 €

Flex bis zu 340 €

n.n.b.

n.n.b.

Ohne Versicherungsvertrag möglich

* Von der Stiftung Warentest empfohlen.

Prozentangabe: Der Preis für die THG-Quote schwankt. Wie er entsteht, kannst Du hier nachlesen. Die ausgezahlte Prämie richtet sich nach dem Preis zum Auszahlungszeitpunkt.

Ladestrom: Der Preis pro Kilowattstunde (kWh) für Ladestrom ist für öffentliche Ladepunkte (Wallboxen) gedacht.

Privat Wallbox für THG-Quote anmelden

Inzwischen bieten etliche Vermittler die Option auch eine private Wallbox für die THG-Quote anzumelden. Dann gibt es für jede geladene Kilowattstunde nochmals Geld, auch wenn an dem Ladepunkt nur ein Plug-in-Hybrid-Fahrzeug regelmäßig lädt.

Voraussetzung ist die Anmeldung der Wallbox bei der Bundesnetzagentur (BNetzA). Von dort erhält der Besitzer eine Betreibernummer, die muss im Profil des Prämien-Vermittlers hinterlegt werden. Manche Vermittler übernehmen diese Anmeldung bei der BNetzA. Die Vermittler melden die Jahresstrommenge, die durch die Wallbox geflossen ist. Dafür erhält der Besitzer die oben angegebene Prämie pro kWh. Mit der Anmeldung bei der BNetzA geht eine Eintragung in die Ladesäulenkarte der Agentur einher. Dieser Veröffentlichung kann man widersprechen, da die Karte Grundlage für etliche Lade-Apps ist. Das widerspricht zwar der eigentlichen Idee, doch bei der Wallbox-Prämie wollen sicherlich die Wenigsten Dritten Zugang zu ihrem Ladepunkt gewähren.

Steuerfreigrenze liegt unter 256 € pro Jahr

Einnahmen wie die Prämie für die THG-Quote sind steuerpflichtig – zumindest wenn sie bei 256 € pro Jahr liegen und das E-Auto ein Dienst- bzw. Firmenfahrzeug ist. § 22 (3) EStG sieht vor, dass Pämien wie diese als auch aus “Kunden werben Kunden”-Programmen sowie die gelegentliche Vermietung der Wohnung unter “sonstige Einkünfte” fällt. Die Einnahmen werden mit dem individuellen Einkommenssteuersatz erfasst.

Darum bietet Emobia eine steueroptimierte Prämie in Höhe von 255 € an. Hier erhält man weniger als gewöhnlich, muss jedoch nichts bei der Steuererklärung angeben. Für Menschen, die keine weiteren “sonstigen Einnahmen” haben, kann das eine Option sein.

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Dirk Kunde

Elektroautos, Brennstoffzellen, stationäre Speicherbatterien, V2G, Ladeinfrastruktur, autonomes Fahren – die spannendsten Entwicklungen passieren im Bereich Mobilität. Darum geht es in meinen Artikeln und Videos. Als Journalist bin ich stets auf der Suche nach neuen Ideen für Mobilität von Morgen.

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