THG-Quote: Die höchsten Prämien für E-Auto-Fahrer und Wallbox-Besitzer

VW ID4 Ladesäule THG-Quote

Halter eines Elektroautos und Besitzer einer Wallbox profitieren von der Treibhausgasminderungsquote – kurz THG-Quote. Maximal 400 Euro sind im ersten Jahr (2022) als Prämie drin. Die Summe wird in den kommenden Jahren vermutlich noch steigen. Für die Anmeldung genügen Ihre Kontaktdaten sowie ein Foto vom Fahrzeugschein. Hier ist eine Übersicht einiger Anbieter, die nach Anmeldung eine Prämie auszahlen:

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* Von der Stiftung Warentest empfohlen.

Prozentangabe: Der Preis für die THG-Quote schwankt. Wie er entsteht, kannst Du hier nachlesen. Die ausgezahlte Prämie richtet sich nach dem Preis zum Auszahlungszeitpunkt.

Ladestrom: Der Preis pro Kilowattstunde (kWh) für Ladestrom ist für öffentliche Ladepunkte (Wallboxen) gedacht.

Freunde werben und Sofortauszahlung

Du kannst Deine THG-Quote auch direkt über Drehmoment verkaufen. Wir kooperieren dabei mit dem Anbieter „Wir kaufen Deine THG.de2. Die Prämie fällt mit mindestens 376 Euro sehr hoch aus.

Die meisten Anbieter bieten zusätzliche Prämien, wenn weitere E-Auto-Fahrer geworben werden. Interessant ist aus das Angebot der schnellen Auszahlung, manche nennen es auch Sofortauszahlung. Dabei ist das Geld innerhalb weniger Tage auf Deinem Konto. Die Anbieter gehen dabei in Vorleistung. Im Gegenzug fällt die Auszahlung etwas geringer aus. Im Normalfall dauert die Bearbeitung durch das Bundesumweltamt, den Quoten-Verkauf an ein Mineralölunternehmen und die Auszahlung zwischen 12 und 20 Wochen.

Wie funktioniert die THG-Quote?

Der Verkehrssektor ist für ein Fünftel der CO2-Emissionen verantwortlich. Bis 2030 soll dieser Bereich nur noch 85 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr ausstoßen. Das wäre eine Halbierung im Vergleich zum Niveau von 1990. Die Politik will das mit mehreren Maßnahmen wie dem Umweltbonus, einer Kfz-Steuer nach CO2-Ausstoß sowie CO2-Limits für Neuwagenflotten der Hersteller erreichen. Ein weiterer Baustein zur CO2-Reduktion bildet die Treibhausgasminderungsquote.

Die THG-Quote gibt es bereits einige Jahre. Sie basiert auf der Erneuerbare-Energien-Richtlinie der EU (RED II). In ihrer Umsetzung werden Unternehmen, die mit Mineralöl handeln, verpflichtet, jedes Jahr weniger fossile Kraftstoffe zu verkaufen. Somit wird CO2, das bei der Verbrennung entsteht, vermieden. Aktuell liegt diese Quote bei 6 Prozent und steigt bis zum Jahr 2030 auf 25 Prozent. Somit können immer weniger klassisches Benzin und Diesel verkauft werden. Die Quote erfüllen Tankstellen bisher über den Verkauf von Biodiesel und Benzin mit Bioethanol (E5, E10). Zusätzlich zählt der Verkauf von Ladestrom für E-Autos – sogar mit dem Faktor drei. Von daher gibt es auch Angebote für eine THG-Quote bei Ladestromanbietern mit öffentlichen Ladepunkten. Einige Anbieter sind dazu übergegangen, auch privaten Besitzern einer Wallbox diese Prämien zu vermitteln.

Anstieg der THG-Quote in Prozent

Erweiterung auf E-Auto-Besitzer

Mit dem Jahr 2022 wurde der Kreis der Antragsberechtigten bei der THG-Quote erweitert. Jetzt können auch Halter von E-Autos (Klasse M1) beim Umweltbundesamt ihr Fahrzeug registrieren und die eingesparte Menge CO2 am Markt anbieten. Das ist für private Fahrzeughalter allerdings viel zu aufwändig. Wer will schon mit BP und Aral, Shell und Jet verhandeln? Die Mineralölunternehmen haben keine Lust, mit einer halben Million Halter von Elektroautos zu verhandeln. Zumal diese Zahl in den kommenden Jahren spürbar ansteigen dürfte.

Darum haben sich die oben genannten Vermittlungsplattformen gebildet. Sie aggregieren die THG-Quote von vielen Autobesitzern und bieten somit große CO2-Einsparungen am Markt an. Dabei wird für jedes E-Auto die CO2-Einsparung in der Größenordnung von knapp 2.000 kWh pro Jahr angerechnet. Es ist vollkommen unerheblich, wo geladen wird und ob reiner Ökostrom ins E-Auto fließt. Die THG-Quote soll für Tankstellenbetreiber Anreize liefern, mehr Ladesäulen aufzustellen. Kritiker bemängeln, das bei der Anrechnung die Art der Stromerzeugung keine Rolle spielt. Wäre Ökostrom Pflicht, wäre der Anreiz zum Ausbau erneuerbarer Energieerzeugung deutlich größer.

THG-Quote auch für E-Roller und Nutzfahrzeuge

Die THG-Quote gilt auch für leichte E-Nutzfahrzeuge (Klasse N1) sowie E-Busse (Klasse M3). Hier liegen die Prämien bei rund 500 Euro für ein elektrisches Nutzfahrzeug und bei rund 13.000 Euro für einen elektrischen Bus. Auch E-Roller mit mindestens 45 km/h Geschwindigkeit erhalten die volle Prämie eines E-Autos.

Auch Ladestrom der eigenen Wallbox anmelden

Inzwischen nutzen mehrere Anbieter eine „Gesetzeslücke“ bzw. legen die Definition für einem öffentlichen Ladepunkt weit aus. So kann man jede Kilowattstunde, die durch die eigene Wallbox fließt, bezuschussen lassen. Das ist nicht zwingend im Sinne des Gesetzgebers, doch es scheint zu funktionieren. Voraussetzung ist die Anmeldung der Wallbox bei der Bundesnetzagentur (BNetzA). Von dort erhält der Besitzer eine Betreibernummer, die muss im Profil des Prämien-Vermittlers hinterlegt werden. Manche Vermittler übernehmen diese Anmeldung bei der BNetzA. Die Vermittler melden die Jahresstrommenge, die durch die Wallbox geflossen ist. Dafür erhält der Besitzer ein Zertifikat des Bundesumweltamtes. Damit kann der Vermittler die THG-Quoten am Markt verkaufen.

Mit der Anmeldung bei der BNetzA geht eine Eintragung in die Ladesäulenkarte der Agentur einher. Dieser Veröffentlichung kann man widersprechen, da die Karte Grundlage für etliche Lade-Apps ist. Das widerspricht zwar der eigentlichen Idee, doch bei der Wallbox-Prämie wollen sicherlich die Wenigsten Dritten Zugang zu ihrem Ladepunkt gewähren.

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Erläuterung zur THG-Quote ab Min. 5:53

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Dirk Kunde

Dirk Kunde

Elektroautos, Brennstoffzellen, stationäre Speicherbatterien, V2G, Ladeinfrastruktur, autonomes Fahren – die spannendsten Entwicklungen passieren im Bereich Mobilität. Darum geht es in meinen Artikeln und Videos. Als Journalist bin ich stets auf der Suche nach neuen Ideen für Mobilität von Morgen.

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