Ford schiebt Verbrenner in “Bad Bank”

Ford Mustang Mach E

Ford trennt sich vom Ballast und spaltet das Unternehmen in zwei Bereiche. Als eigenständiges Unternehmen konzentriert sich “Ford Model e” auf die Elektromobilität. “Ford Blue”, benannt nach der Farbe im Logo, kümmert sich weiterhin um die Verbrenner. So kann sich der Teil mit vernetzten und elektrisch angetriebenen Autos schneller weiterentwickeln. Der Schritt wirkt wie die Gründung einer “Bad Bank” im Finanzsektor nach der globalen Finanzkrise.

Es ist nicht das erste Mal, dass Ford die Zukunft neu erfindet und seine eigenen Wege geht“, sagt Konzernchef Bill Ford in Anspielung auf die Massenproduktion des Model T zum so genannten Ford+ Plan. Sein Ur-Großvater Henry Ford gilt als Erfinder der Fließbandproduktion. Ab 1914 lief das Model T in Detroit vom Band. Die Form der Herstellung senkte den Preis so stark, dass sich erstmals größerer Kundengruppen ein Auto leisten konnten.

Der Ford+ Plan umfasst die getrennte Weiterentwicklung von Verbrennern und E-Autos.

Erst zwei E-Autos im Portfolio

Ford gilt allerdings nicht als Pionier der Elektromobilität. In Deutschland wird mit dem Ford Mustang Mach-E gerade mal ein batterie-elektrisches Auto angeboten. In Deutschland wurden davon im vergangenen Jahr 2.667 Stück zugelassen. Für 2023 ist in Europa ein weiteres E-Auto auf Basis der Volkswagen-Plattform MEB angekündigt. In den USA kommt in diesem Jahr die elektrische Lightning-Version des erfolgreichen Pick-ups F-150 auf den Markt. Der Ford+ Plan sieht vor, bis 2026 die Produktion auf zwei Millionen E-Autos pro Jahr hochzufahren. Bis 2030 soll die Hälfte des gesamtes Fahrzeugabsatzes einen elektrischen Antrieb haben. Für Europa bestanden schon länger Pläne ab 2030 nur noch E-Autos anzubieten.

[embedyt] https://www.youtube.com/watch?v=8e6Hz8A-Qa0[/embedyt]

Ford nutzt Markenname Model e

Nun kommt endlich der Name “Model e” zum Einsatz. Ford besitzt seit langer Zeit daran die Markenrechte, ohne sie zu verwenden. Sehr zum Leidwesen von Tesla-Chef Elon Musk. Er wollte nach dem Model S und X sein drittes E-Auto Model E taufen. Als die Pläne bekannt wurden, bekam er Anrufe der Ford-Anwälte. Musk spiegelte das E zu einer 3.

Der Kreis schließt sich noch an einem anderen Punkt: Als “Vater” des Tesla Model 3 gilt Doug Field. Nach einer Tätigkeit bei Apple für deren Autopläne, wechselte der Ingenieur nach Detroit zu Ford. Dort trägt er den Titel Chief EV / Digital Systems Officer. Neben den E-Autos verantwortet er die Softwareentwicklung des gesamtes Konzerns und berichtet direkt an CEO Jim Farley.

Europa-Chef Rowley steigt auf

In Deutschland haben die Ford Werke in Köln in dieser Woche ihr Angebot eines Auto-Abos vorgestellt. Dabei können Kunden auch den Mustang Mach-E für eine Laufzeit von zwölf Monaten abonnieren.

Europa-Chef Stuart Rowley wird befördert, behält jedoch zunächst die Verantwortung für die Geschäfte auf dem “alten Kontinent”. Als neuer Chief Transformation and Quality Officer ist er zukünftig für höhere Effizienz, geringere Komplexität und wettbewerbsfähige Kostenstrukturen im Konzern verantwortlich. Etwas griffiger lautet seine Job-Beschreibung in der Ford-Pressemitteilung: “Er liefert die Gründen, warum sich Kunden rund um den Globus für einen Ford entscheiden.”

[embedyt] https://www.youtube.com/watch?v=sUljrHwgDBo[/embedyt]
Picture of Dirk Kunde

Dirk Kunde

Elektroautos, Brennstoffzellen, stationäre Speicherbatterien, V2G, Ladeinfrastruktur, autonomes Fahren – die spannendsten Entwicklungen passieren im Bereich Mobilität. Darum geht es in meinen Artikeln und Videos. Als Journalist bin ich stets auf der Suche nach neuen Ideen für Mobilität von Morgen.

Schreibe einen Kommentar

Anzeigen

Dein Partner für den Autoankauf.

Instagram

Newsletter abonnieren

* Angaben für Mailchimp erforderlich


Du kannst das Abo jederzeit beenden. Dazu findest Du einen Link in jeder Newsletter-Ausgabe.

Wir nutzen Mailchimp. Mehr zu den Datenschutzregeln

Intuit Mailchimp

Unterstütze uns

Anzeige