Berlin ist Ladehauptstadt

Audi RS e-tron GT an Ladesäule

Berlin kann doch etwas. Mit 1.694 Stück stehen die meisten öffentlichen Ladepunkte für Elektroautos in der Hauptstadt. Dabei gilt Berlin allgemein als dysfunktional und chaotisch. Doch der Zuwachs von über 70 Prozent seit Ende 2019 kann sich sehen lassen. Vor allem weil es keinen großen Autohersteller als treibende Kraft in der Hauptstadt gibt.

So hat es Wolfsburg aus dem Stand auf Platz fünf der Top Ten geschafft. Dazu genügen bereits 467 Ladepunkte. Während lediglich Berlin, Hamburg und München ein Tausender-Trio bilden – also jeweils über 1.000 öffentliche Ladepunkte bieten, gibt es bereits auf Platz drei einen steilen Abfall. In Stuttgart sind gerade mal 616 Ladepunkte aktiv. Dabei sind in der Schwaben-Metropole gleich zwei große Automarken beheimatet. Das hilft also nicht immer. Die Rhein-Metropole Köln bildet mit gerade mal 260 Ladepunkten das traurige Schlusslicht in den Top Ten der BDEW-Zahlen.

Bayern liegt bei Ladepunkten vorn

Innerhalb eines Jahres ist die Zahl der öffentlichen Ladepunkte bundesweit von rund 24.000 auf rund 40.000 gestiegen – ein Zuwachs von 66 Prozent seit Ende 2019. Spitzenreiter im Ländervergleich ist Bayern mit 8.325 La-depunkten. Das Bundesland verzeichnet einen Zuwachs von knapp 50 Prozent seit Dezember 2019. Baden-Württemberg steigerte die Anzahl seiner Ladepunkte sogar um rund 70 Prozent und liegt mit 7.047 im Ladesäulenregister gemeldeten Ladepunkten auf Platz zwei. Es folgen Nordrhein-Westfalen mit insgesamt 6.164 Ladepunkten, Niedersachsen mit 3.783 Ladepunkten und Hessen mit 2.775 Ladepunkten. 

 „Der Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur nimmt weiter Fahrt auf. Parallel dazu geht der Ausbau der privaten Ladepunkte dank des KfW-Förderprogramms für Wallboxen gerade durch die Decke. Damit bauen wir eine Ladeinfrastruktur auf, die sich am Bedarf der E-Mobilisten orientiert, denn mehr als 80 Prozent aller Ladevorgänge finden zu Hause oder am Arbeitsplatz statt“, betont Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. 

Allerdings ist diese dynamische Entwicklung kein Selbstläufer. Wir haben auch einige Sorgenfalten auf der Stirn. Für den massiven Ausbau der Ladeinfrastruktur brauchen die Betreiber Planungssicherheit. Ständige neue Vorgaben für technische, aber nicht notwendige Nachrüstungen – wie aktuell bei der Ladesäulenverordnung diskutiert – machen den Betrieb der Ladesäule unwirtschaftlich. Dies wird uns nicht schneller voranbringen! Weitere Fesseln, die gelöst werden müssen, sind die schnelle und unbürokratische Bereitstellung von Flächen für Ladestationsstandorte, die Beschleunigung der Genehmigungsverfahren und die Entbürokratisierung der Förderprogramme. Und zu guter Letzt muss auch das 1.000-Standorte-Programm unter Gewährleistung einer klaren Wettbewerbsperspektive zügig umgesetzt werden“, so die Verbandschefin. 

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Dirk Kunde

Elektroautos, Brennstoffzellen, stationäre Speicherbatterien, V2G, Ladeinfrastruktur, autonomes Fahren – die spannendsten Entwicklungen passieren im Bereich Mobilität. Darum geht es in meinen Artikeln und Videos. Als Journalist bin ich stets auf der Suche nach neuen Ideen für Mobilität von Morgen.

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