Das Solarauto Lightyear 0 kommt im Windtunneltest auf einen Luftwiderstandsbeiwert von 0,175 (cW). Damit ist es das aerodynamischste Serienfahrzeug der Welt. Der Mercedes Vision EQ XX liegt zwar bei 0,17, doch wird dieser Wagen in absehbarer Zeit nicht in Serie gefertigt.
Je niedriger der cW-Wert, desto effizienter nutzt das Auto seine Energie. Der Fahrer profitiert von einer höheren Reichweite. Beim Lightyear 0 hängt der Energieverbrauch von drei Schlüsselelementen ab: Aerodynamik, Rollwiderstand und Heizsystem. Das jetzige Ergebnis basiert auf einer Testreihe, die in einem der FKFS-Windkanäle in Stuttgart gemäß WLTP (Worldwide Harmonized Light Vehicle Test Procedure) erfolgten. In zwei Monaten soll das erste solarbetriebene Fahrzeug für den Straßenverkehr in Produktion gehen.
11.000 km Reichweite pro durch die Sonne
„Wir sind sehr stolz auf diese unglaubliche Leistung. Als wir mit der Entwicklung unserer Technologie begannen, war der Solarautobetrieb noch ein unbeschriebenes Blatt Papier. Doch mit Hingabe und harter Arbeit haben wir die Grenzen mit jedem Meilenstein weiter verschoben“, sagt Arjo van der Ham, Chief Technology Officer von Lightyear. Mit dem Lightyear 0 können Autofahrer je nach Klima bis zu elftausend Kilometer im Jahr mit der Kraft der Sonne fahren. Das niederländische Unternehmen wurde 2016 gegründet und beschäftigt aktuell über 500 Mitarbeiter. Das Solarauto geht ab Herbst 2022 bei Valmet Automotive in Finnland als Kleinserie in Produktion. Die nachfolgende Großserie des Lightyear 2 soll 2024/2025 auf die Straße kommen.
Der cW-Wert hat großen Einfluß auf den Energieverbrauch
Vor allem die Aerodynamik eines Autos bestimmt den Energieverbrauch, da der Luftwiderstand bei höheren Fahrgeschwindigkeiten exponentiell zunimmt. Auf der Autobahn ist die Aerodynamik für etwa sechzig Prozent des gesamten Energieverbrauchs eines Autos verantwortlich. Durch das Design des Lightyear 0 wird der Luftwiderstand und damit auch der Luftwiderstandsbeiwert minimiert. Gleichzeitig sorgen Auftrieb und Gleichgewicht für eine ruhige Fahrt. Bei den Tests geht es aber nicht nur darum, Rekorde aufzustellen. Es ging auch darum herauszufinden, wo die meisten Geräusche im und am Fahrzeug entstehen und wie man sie weiter reduzieren kann.
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