Toyota entwickelt einen leichten Brennstoffzellen-Lkw für den Massenmarkt. Zusammen mit den Herstellern Isuzu und Hino sowie der Commercial Japan Partnership Technologies Corporation (CJPT) arbeitet Toyota an der Markteinführung an einer Lösung für den emissionsfreien Warentransport.
Selbst wenn Güter größtenteils auf Schiene oder per Schiff transportiert werden, erfolgt der finale Transport vom Umschlagplatz zu Supermärkten, Discountern und Handelsbetrieben auf der Straße. Die leichten Lkw sind teilweise mit Kühl- und Gefrierfunktionen ausgestattet und müssen mitunter weite Strecken absolvieren, um mehrere Standorte an einem Tag anzusteuern. Längere Tank- bzw. Ladezeiten sind nur eingeschränkt möglich.
Brennstoffzelle aus dem Mirai
Für eine schnelle Serienreife des leichten Brennstoffzellen-Lkws bündeln die Unternehmen ihre Expertise: CJPT ist für die Planung verantwortlich, Isuzu und Hino bringen ihre Erfahrung aus der Nutzfahrzeugproduktion ein. Toyota steuert die Antriebstechnik aus dem Mirai bei. Ein Marktstart ist Anfang 2023 geplant – zunächst in Japan. Das Nutzfahrzeug soll an Vertriebsstandorten der Partner in der Präfektur Fukushima und bei sozialen Projekten in Tokio eingesetzt werden. Der Praxistest soll zudem auch die Alltagstauglichkeit der wasserstoffbasierten Brennstoffzellentechnik bestätigen.
Hyundai testet in der Schweiz
Neben den japanischen Herstellern setzt auch die koreanische Marke Hyundai auf Wasserstoff im LkW und Pkw. In der Schweiz testen Logistikunternehmen 46 Hyundai Xcient Fuel Cell Fahrzeuge. Die 36-Tonner haben nach zwölf Monaten rund eine Million Kilometer Laufleistung gesammelt. Im Vergleich zu Diesel-Lkw entspricht das eine Einsparung von 631 Tonnen CO2. Der Xcient Fuel Cell hat sieben Wassestofftanks mit einer Kapazität von 31 Kilogramm. Die Brennstoffzelle kombiniert zwei 90 kW-Stacks zu einer 180 kW leistenden Einheit. Als Pufferspeicher zum Anfahren und im Stand dienen drei Akku-Packs mit insgesamt 216 kWh Kapazität. Bis 2025 soll Flotte von Wasserstoff-Lkw auf 1.600 Fahrzeuge wachsen.
Daimler testet flüssigen Wasserstoff
Daimler testet aktuell einen Lkw mit flüssigem Wasserstoff (€). Bislang wird fast ausschließlich gasförmiger Wasserstoff getankt (bei Lkw mit 350 bar, bei Pkw mit 700 bar). Zum einen benötigen die Membrane in der Brennstoffzelle Gas, zum anderen ist das Verflüssigen aufwendig. Wasserstoff wird erst bei minus 253 Grad Cesius flüssig. Das bedeutet einen zusätzlichen Energieaufwand beim Herunterkühlen. Außerdem müssen die Tanks des Lkws gut isoliert sein, um die Temperatur zu halten.
In Deutschland arbeitet das Star-up Clean Logistics an dem Prototypen eines Sattelschleppers, der mit Wasserstoff betrieben wird. Hierzu empfehle ich den Moove-Podcast mit den beiden Gründern Dirk Graszt und Dirk Lehmann.