Der Alpine A110 E-ternité (Ewigkeit) ist das erste Elektroauto der französischen Sportwagen-Marke. Alpine feiert den 60. Geburtstag der legendären A110 mit einem elektrischen Concept Car, das im Rahmen der Formel 1 beim Großen Preis von Frankreich vorgestellt wird. Der Prototyp steckt voller Innovationen und schlägt eine Brücke von der prestigeträchtigen Vergangenheit zur elektrischen Zukunft.
„Ich möchte Alpine elektrifizieren, um den Namen für alle Ewigkeit zu erhalten,“ sagte Renault Group CEO Luca de Meo kurz nach seinem Start im Unternehmen. Laurent Rossi, CEO von Alpine, und die Ingenieure der Marke haben diese Herausforderung angenommen. Das Projekt A110 E-ternité gab dem Entwicklerteam eine klare Richtung für die Zukunft der Marke vor: Die nächsten Alpine Fahrzeuge sollen elektrifiziert werden. Dieses Fahrzeug mit einem realistischen Budget zu elektrifizieren und dabei die typischen positiven Eigenschaften zu erhalten, war anspruchsvoll. Bei der Umsetzung profitierte das Team von den Erfahrungen und Technologien der Renault Group, die bereits seit mehr als zehn Jahren Pionier auf dem Gebiet der Elektrofahrzeuge ist.
Antriebsstrang und Batteriemodule der Renault Group
Als Marke der Renault Group war es naheliegend, für die A110 E-ternité zunächst auf die im Unternehmen vorhandenen Komponenten und Technologien zurückzugreifen. Die Batteriemodule sind identisch mit denen des Mégane E-Tech Electric. Um jedoch eine optimale Gewichtsverteilung zu erreichen und die zwölf Batteriemodule unterzubringen, war es notwendig, spezielle Batteriegehäuse für die A110 zu entwickeln und die Fahrzeugarchitektur anzupassen. So wurden vier Module an der Front und acht im Heck angebracht. Trotz der zwölf zusätzlichen Module bleibt das Gesamtgewicht der Alpine A110 E-ternité mit einer Zunahme von nur 258 Kilogramm gegenüber der Serienversion mit Benzinmotor besonders gering.
Ein speziell von Alpine entwickeltes Getriebe
Der Standard-Motor der Gruppe wurde um ein innovatives neues Getriebe ergänzt. Es sollte leichtgängig und effizient sein sowie gleichzeitig leicht und kompakt. Drehmomenteinbrüche sollten vermieden werden. Da ein solches Getriebe noch nicht existierte, entwickelte Alpine es gemeinsam mit seinen Zulieferern für das Concept Car. Das Ergebnis ist eine Lösung mit Doppelkupplung (DCT) und elektronischer Steuerung wie bei der Serienversion der A110, aber mit Kupplungen, die auf hohe Drehmomente ausgelegt sind.
Elektronische System vereint zwei Technologien
Beim elektronischen System hat das Alpine Team Einfallsreichtum bewiesen, indem es zwei Elektronik-Architekturen, die zehn Jahre auseinander liegen, miteinander kombiniert hat. Diese Innovation ermöglichte es, die bisherigen Funktionen des Verbrennungsmotors AS1 beizubehalten und gleichzeitig neue Funktionen aus dem Bereich der Elektrofahrzeuge zu ergänzen, zum Beispiel die Kommunikation zwischen zwei Batterien. Ein gemeinsames Steuergerät gewährleistet die Kommunikation zwischen beiden Systemen. Diese Kombination bringt neue Möglichkeiten zur Vereinfachung der Elektronik-Architekturen und erlaubt kontinuierliche Optimierungen des Systems während des gesamten Produktlebenszyklus.
Lang erwartetes offenes Dach
Seit langem wurde der Wunsch nach einer A110 mit offenem Dach laut. Alpine beschloss, sich mit dem Concept Car neben der Elektrifizierung auch dieser Herausforderung zu stellen. Die Schwierigkeit bestand vor allem darin, ein abnehmbares Dach in die Struktur der Alpine A110 zu integrieren. Die Ingenieure haben sich eine einfache und zugleich leichte Lösung ausgedacht, die die Steifigkeit der A110 erhält: Sie besteht aus zwei Dachschalen aus recyceltem Kohlenstoff.
Innovative Materialien im Einsatz
Einige Fahrzeugteile sind aus Flachs hergestellt. Sie sind daher besonders leicht und umweltfreundlich. Ein zweites E-ternité Concept Car demonstriert diese neue Technologie sichtbar an Motorhaube, Dach, Heckscheibe, Kühlergrill, Sitzschalen und Heckschürze. Das Material stammt vom französischen Unternehmen Terre de Lin. Flachs ist so stabil wie Kohlefaser, hat aber eine bessere Akustik. Für die Komponenten aus Flachs kann dieselbe Form verwendet werden, die für die Herstellung der Teile aus Kohlenstoff oder Glas zum Einsatz kommt. Eine vielversprechende Lösung für die Zukunft.