Umweltbonus ab September 2023 nur noch für private E-Auto-Halter

Umweltbonus Autohändler

Die Bundesregierung plant beim Umweltbonus zwar keine Vollbremsung, geht aber kräftig in die “Eisen”. Die staatliche Förderung für E-Autos erhalten ab September 2023 nur noch Privatkäufer. Dienstwagen und Handwerkerflotten gehen leer aus.

Die Förderung soll auf Fahrzeuge mit einem nachweislich positiven Klimaschutzeffekt begrenzt werden, heißt es aus dem Bundeswirtschaftsministerium. Plug-in-Hybride fallen komplett aus der Förderung. Es werden nur noch batterieelektrische als auch Brennstoffzellen-Fahrzeuge gefördert. “Die Elektromobilität hat den Übergang in den Massenmarkt geschafft: Das 1- Million-Ziel wurde 2021 erreicht und in diesem Jahr werden wir bereits nah an die zwei Millionen herankommen. E-Fahrzeuge werden also immer beliebter und brauchen in absehbarer Zukunft keine staatlichen Zuschüsse mehr“, sagt Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck.

Dämpfer für die Elektromobilität

Damit dürfte die Elektromobilität ab 2023 einen spürbaren Dämpfer erhalten. Die Mehrzahl der Neuanmeldungen bei Pkw sind laut Kraftfahrtbundesamt gewerblich. Deren Anteil betrug im Juni 2022 64,3 Prozent. In diesem Jahr zahlte die BAFA für 272.353 Pkw einen Umweltbonus inklusive Innovationsprämie aus. Seit 2016 wurden 1,3 Millionen E-Autos vom Staat gefördert. Das Ziel der Koalition 15 Millionen E-Autos bis 2030 auf der Straße zu bringen, rückt damit in weite Ferne.

Die Neuregelung im Detail:

  • Ab dem 1.1.2023 werden Plug-in-Hybride nicht mehr gefördert.
  • Ab dem 1.1.2023 sinkt der Bundesanteil der Förderung von aktuell 6.000 / 5.000 Euro
    • bei einem Nettolistenpreis bis 40.000 Euro auf: 4.500 Euro
    • bei einem Nettolistenpreis zwischen 40.000 und 65.000 Euro auf: 3.000 Euro
  • Der Herstelleranteil soll weiterhin 50 Prozent des Bundesanteils betragen. 2.250 / 1.500 Euro. Doch dazu ist das Bundeswirtschaftsministerium noch in Gesprächen mit den Herstellern.
  • ab September 2023 erhalten nur noch private Halter der Pkw nach der Zulassung den Umweltbonus. Eine Ausweitung auf Kleingewerbetreibende und gemeinnützige Organisationen wird vom Bundeswirtschaftsministerium noch geprüft.
  • Ab dem 1.1.2024 gibt es den Umweltbonus nur noch für Fahrzeuge mit einem Nettolistenpreis bis 45.000 Euro. Die Förderung beträgt dann 3.000 Euro.

Fördertopf begrenzt: Schnell sein lohnt sich beim Umweltbonus

Der Umweltbonus kommt aus einem Fördertopf. Ist dieser Topf leer, endet der Umweltbonus für E-Autos. Über die Höhe der Mittel im Klima- und Transformationsfonds gibt es unterschiedliche Angaben. Laut Handelsblatt (€) stehen 2,5 Milliarden Euro zur Verfügung. Die Tagesschau berichtet von 3,4 Milliarden Euro (2,1 Milliarden für 2023 und 1,3 Milliarden für 2024). 

44,3 Prozent mit alternativem Antrieb

Das erste Halbjahr 2022 war geprägt von Verfügbarkeit und nicht von den Wünschen der Kunden. Es gab deutlich weniger E-Autos im Angebot als Nachfrage herrschte. Immerhin 44,3 Prozent aller Pkw-Neuzulassungen im ersten Halbjahrs waren mit einem alternativen Antrieben ausgestattet. Nahezu ein Viertel (24,7 %) entfiel dabei auf Neuwagen mit einem Elektroantrieb (BEV, Plug-In, Brennstoffzelle). Die Neuzulassungen batterieelektrischer Pkw erreichten in den ersten sechs Monaten einen Anteil von 13,5 Prozent und damit ein Plus von +26,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Bafa Anträge Umweltbonus 2020 - 2022
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Dirk Kunde

Elektroautos, Brennstoffzellen, stationäre Speicherbatterien, V2G, Ladeinfrastruktur, autonomes Fahren – die spannendsten Entwicklungen passieren im Bereich Mobilität. Darum geht es in meinen Artikeln und Videos. Als Journalist bin ich stets auf der Suche nach neuen Ideen für Mobilität von Morgen.

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