Wenn ein Autohersteller zwei neue Farben anbietet, ist das eigentlich keine Meldung bei Drehmoment. Doch Tesla meldet sich so selten mit offiziellen Nachrichten bei mir, dass ich jetzt sogar schon über die neuen Lacke berichte. Am faszinierendsten sind allerdings die deutschen Stereotype (Lederhosen), mit denen Tesla im Farbankündigungsvideo spielt (siehe unten).
Das Model Y aus der Gigafactory in Grünheide ist neben Weiß, Schwarz und Blau in zwei neuen Farben verfügbar. Wobei, wirklich neue sind die Farben nicht, die Farbtöne werden ausgetauscht. In der Pressemitteilung heißt es: “Nun kommen die ersten neuentwickelten Lackfarben aus der fortschrittlichsten Lackiererei der Welt: Midnight Cherry Red, eine hochgesättigte Metallic-Farbe mit dramatischer Tiefe, die sich mit dem Licht verändert, sowie Quicksilver, eine dynamische Farbe mit flüssigem Metalleffekt, die die Form des Model Y noch intensiver betont.”
Bis zu 13 Farbschichten auf einem Tesla
Die Lackierkabine in Grünheide wurde speziell für die Implementierung neuer Farben entworfen und gebaut. In der automatisierten Spritzkabine werden während des Lackierprozesses bis zu 13 Farbschichten auftragen. Die Produktion in der deutschen Fertigung habe mittlerweile die Schwelle von 2.000 Model Y pro Woche überschritten. Die beiden neuen Farben sind für das Model Y Performance als auch Long Range verfügbar. Quicksilver ersetzt das bisherige Midnight Silver. Midnight Cherry Red ersetzt die Farbe Red Multi-Coat.
Gewinn verdoppelt, doch Zahlen enttäuschen
Mit seinen Zahlen für das dritte Quartal kann Tesla die Anleger nicht überzeugen. Zwar wird der Gewinn mehr als verdoppelt (3,29 Milliarden Dollar), doch wurde die Umsatzerwartung der Analysten mit 21,45 Milliarden Dollar knapp verfehlt. Die Aktie gab nachbörslich um rund fünf Prozent nach. Seit dem Rekordkurs im November 2021 hat die Aktie etwa die Hälfte an Wert eingebüßt. Im dritten Quartal wurden 365.923 Fahrzeuge hergestellt. Die Hohe Differenz von 22.000 E-Autos zu den Auslieferungen im Quartal zeigt, das Tesla noch immer mit Logistikproblemen kämpft. Es fehlen bezahlbare Transportkapazitäten zu den Auslieferungszentren.
Neue Plattform für günstiges E-Auto
Im Gespräch nach der Veröffentlichung der Quartalszahlen sagt Elon Musk, dass sich seine Entwicklungsabteilung nun auf eine neue Fahrzeugplattform konzentriert. Es gehe darum, kleinere und damit günstigere E-Autos zu bauen. Mit dem Verkaufspreis müssen aber auch die Produktionskosten, die benötigte Fabrikfläche sowie der Personaleinsatz gesenkt werden. Musk gibt eine Größenordnung von 50 Prozent bei der Reduktion für alle Zahlen aus. Wann die neue Plattform bzw. das kleinere Modell kommt, verriet er nicht. Im Gespräch ist bereits länger ein 25.000 Dollar E-Auto. Aktuell startet das günstigste Model 3 in Deutschland bei 49.990 Euro, das Model Y bei 53.990.
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