Den VW ID3, ein Fahrzeug in Golf-Größe, wird man mit bis zu 125 kW Leistung (DC) laden können. Das ist schon beeindruckend. Zuhause (per Wallbox) und an öffentlichen Wechselstromanschlüssen dagegen kann der Fahrer nur mit bis zu 11 kW Energie in den Akku laden.
Der ID3 bildet in diesem Jahr den Auftakt der elektrischen ID-Familie von Volkswagen. Das Kompaktmodell wird in der Einstiegsvariante unter 30.000 Euro kosten. Angeboten werden die Batteriegrößen 45, 58 und 77 kWh. Die Reichweiten liegen zwischen 330 und 550 km. VW gibt auf die Akkus acht Jahre Garantie oder für 160.000 Kilometer, je nachdem, was zuerst eintritt. Nach Ablauf dieser Laufleistung soll die Kapazität noch bei 70 Prozent liegen. Daten von Tesla zeigen, dass deren Akkus nach 160.000 km weniger als zehn Prozent der Kapazität verlieren.
VW ID3 wird überwiegend zuhause und im Büro geladen
Volkswagen geht davon aus, dass rund 50 Prozent aller Ladevorgänge zu Hause und 20 Prozent bei der Arbeit stattfinden werden. 25 Prozent der Ladevorgänge dürften unterwegs im öffentlichen Raum und fünf Prozent entlang der Schnellstraßen erfolgen. Je nach Fahrweise wird es auf einer Reise von Hamburg nach München oder Turin nach Paris (jeweils rund 800 Kilometer), reichen, einen VW ID3 mit der größten Batterieversion lediglich zweimal zu laden. Passiert das an einer der Schnellladestationen mit hoher Kapazität, können in 30 Minuten rund 260 Kilometer (WLTP) nachgeladen werden. “Die Autofahrer können die Haltbarkeit der Batterie aber auch mit beeinflussen. Normales Laden ist schonender als Schnellladen und die Batterie nur auf 80 Prozent zu laden statt auf 100 Prozent, erhöht die Lebensdauer ebenfalls“, sagt Frank Blome, Leiter des Center of Excellence in Salzgitter. Hier bündelt Volkswagen seine Batterieentwicklung. „Unser Anspruch ist, dass die ID. Batterien ein ganzes Autoleben lang halten“, so Blome.
Volkswagen arbeitet an Batteriezellentwicklung
Im Center of Excellence arbeiten VW- Experten an der Batteriezellenentwicklung über die Produktion bis zum Recycling. Im integrierten Hochvoltzentrum prüfen Fachleute die Energiespeicher auf Herz und Nieren. Bei extremen Belastungen müssen die Batterien über Tage und Wochen viele Tests bestehen, bevor sie zum Einsatz im Auto freigegeben werden. Noch in diesem Jahr geht in Salzgitter eine Pilotfertigung in Betrieb, mit der wir unser Wissen über die Produktionsprozesse weiter vertiefen wollen. Das ist wichtig, um künftige Entwicklungen zu gestalten und so Performance, Kosten sowie Qualität zu sichern.
“Für unsere kommenden MEB-Modelle arbeiten wir mit drei Partnern als strategische Lieferanten von Batteriezellen zusammen. Das sind heute LG Chem und SKI für Europa sowie CATL für China. SKI wird uns zusätzlich die Batteriezellen für den US-Markt liefern“, sagt Blome. Darüber hinaus hat sich Volkswagen mit europäischen Partnern zur „European Battery Union“ zusammengeschlossen, um die Batterieforschung europaweit voranzutreiben. Das neue Konsortium hat die gesamte Wertschöpfungskette der Batterie im Blick. Anfang 2020 soll die gemeinsame Forschung starten.