Alle 26 km eine Ladesäule in Deutschland, doch sie laden zu langsam

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Bundesverkehrsminister Volker Wissing hat gerade in Berlin den Masterplan Ladeinfrastruktur II mit 68 Maßnahmen vorgestellt. Für eine Übersicht der Inhalte empfehle ich diesen Artikel bei Golem. Während wir in Deutschland mit der öffentlichen Ladeinfrastruktur schon vergleichsweise gut aufgestellt sind (alle 26 km eine öffentliche Ladesäule), sieht es in den meisten anderen EU-Ländern schlechter aus. Das bezieht sich auf die reine Anzahl öffentlicher Ladepunkten, aber auch und vor allem auf deren Ladeleistung. Laut dem Verband der europäischen Automobilhersteller (ACEA) lädt die große Mehrheit der installierten Ladepunkte nicht schnell genug.

Die Ladegeschwindigkeit ist auf dem gesamten Kontinent ein wichtiges Thema, da Schnellladesäulen (mit einer Kapazität von mehr als 22 kW) nur einen Bruchteil der Gesamtleistung ausmachen. Wer auf Autobahnen unterwegs ist oder daheim nicht an einer Wallbox laden kann, will möglichst schnell laden. Tatsächlich ist nur jeder siebte Ladepunkt in der EU “schnell”. Alle anderen (einschließlich vieler gewöhnlicher Steckdosen) haben eine Kapazität von unter 22 kW. Sie laden Fahrzeuge nicht mit einer akzeptablen Geschwindigkeit auf. Ein E-Auto mit einer 80 kWh Batterie benötigt rechnerisch sieben (11 kW) bzw. vier Stunden (22 kW) für eine vollständige Aufladung.

Zu wenige Ladepunkte in der EU

Sechs EU-Länder haben keinen einzigen Ladepunkt pro 100 km Straße. 17 Länder haben weniger als fünf Ladepunkte pro 100 km Straße, wobei nur fünf Länder mehr als 10 Ladegeräte pro 100 km Straße besitzen. Es gibt auch eine riesige Kluft zwischen den Ländern mit den meisten Ladegeräten pro 100 km Straße und denen mit den wenigsten. In den Niederlanden gibt es beispielsweise eine Ladestation für alle 1,5 km Straße, während das achtmal so große Polen nur alle 150 km eine Ladestation hat.

Wenn wir die Bürger in ganz Europa davon überzeugen wollen, im kommenden Jahrzehnt auf E-Mobilität umzusteigen, sollte das Aufladen dieser Autos so einfach sein wie das Auftanken heute“, sagte ACEA-Generaldirektorin Sigrid de Vries. „Die Leute sollten nicht kilometerweit reisen müssen, um ein Ladegerät zu finden, und sie sollten auch nicht ewig warten müssen, um ihr Fahrzeug aufzuladen.“

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Dirk Kunde

Elektroautos, Brennstoffzellen, stationäre Speicherbatterien, V2G, Ladeinfrastruktur, autonomes Fahren – die spannendsten Entwicklungen passieren im Bereich Mobilität. Darum geht es in meinen Artikeln und Videos. Als Journalist bin ich stets auf der Suche nach neuen Ideen für Mobilität von Morgen.

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