BMW und der deutsche Bootshersteller Tyde lassen zu den 76. Filmfestspielen in Cannes ein batteriebetriebenes Boot auf dem Mittelmeer keuzen. Mit einer Länge von 13,15 Metern und einer Höchstgeschwindigkeit von 30 Knoten (55 km/h) ist The Icon ein sportlicher Pionier für emissionsfreie Fortbewegung auf dem Wasser mit einem Hauch von Luxus.
Foilen senkt den Energiebedarf
Für die Gestaltung waren die Kreativen der Innovationsschmiede Designworks, einer Tochtergesellschaft der BMW Group mit Studios in Los Angeles, München und Shanghai, verantwortlich. Entwicklung und Umsetzung des Konzepts lagen in den Händen des Bootsbauers Tyde.
Bislang beschränkt sich maritime Elektromobilität meist auf kleinere, langsamere Fahrzeuge mit vergleichsweise geringen Reichweiten. The Icon nutzt eine Innovation aus dem Segelrennsport: Unterwasser-Tragflächen. Diese werden auch Hydrofoils genannt. Mit steigender Geschwindigkeit steigt das Boot auf und gleitet auf den Hydrofoils, die knapp unter der Wasseroberfläche liegen. Die geringere Oberfläche senkt den Energiebedarf im Vergleich zu einem herkömmlichen Rumpf bis zu 80 Prozent. Durch die Foiling-Technik werden zudem ein besserer Fahrkomfort sowie eine höhere Geschwindigkeit erzielt. Als Ideengeber hat BMW das Konzept entwickelt.
Batterien aus dem BMW i3
Zwei jeweils 100 kW starke Elektromotoren setzen den Energiegehalt von 240 kWh, der von sechs Batterien aus dem BMW i3 bereitgestellt wird, in eine Reichweite von mehr als 50 Seemeilen (rund 100 km) um. Dabei ist eine Geschwindigkeit von 24 Knoten möglich. Die Maximalgeschwindigkeit liegt bei 30 Knoten. Mit seinem elektrischen Antrieb und der Foiling-Technik ermöglicht The Icon ein nahezu geräuschloses Dahingleiten ohne spürbare Vibrationen, Stöße oder Wellenschlag. Wer leicht seekrank wird, dürfte die Ausfahrt in diesem E-Boot problemlos genießen können.
Dahingleiten mit Hollywood-Sound
Für eine ebenso beeindruckende Klangkulisse an Bord sorgt das Dolby Atmos System mit seiner brillianten Soundqualität. Für das Klangkonzept, das neben dem Antriebssound auch angenehme, intuitive Funktionsklänge umfasst, hat BMW den zweifachen Academy-Award-Gewinner Hans Zimmer an Bord geholt. Das Sounddesign des Hollywood-Klangkünstlers steht für eine neue Ära nachhaltiger Fortbewegung auf dem Wasser.
Viele Glasflächen für perfekte Aussicht
Der Grundriss des Bootes mit seiner prismen-artigen Form ermöglicht im Heckbereich eine Breite von 4,5 Metern. Dadurch entsteht ein großzügiges Entrée in den luxuriösen Salon. Der Schiffskörper selbst zeichnet sich durch eine Origami-Leichtbau-Struktur aus. Da die Foiling-Technik für ein besonders ruhiges Fahrerlebnis sorgt, nutzten die Designer die Möglichkeit, die konventionelle Bordwand durch große Glasflächen zu ersetzen. So bekommen die Passagiere einen außergewöhnlicher Ausblick auf das Wasser.
Angewinkelte Glastüren gewähren Zugang zu einem Salon, der mit kunstvoll gestalteten Möbeln an ein Kaleidoskop erinnert. Jedes Möbelstück ist aus Metallblechen geformt, deren körnige Oberflächenstruktur das Sonnenlicht auf den Boden reflektiert wie Wellen auf dem Meer. Die 360° drehbaren Sitzplätze erlauben soziale Interaktionen mit den Mitreisenden.
BMW iDrive Interface
Der Steuerstand ist zentral auf dem Deck platziert und erinnert an das typische BMW-Design. Anstelle zahlreicher nautischer Instrumente vereint eine Neuinterpretation des BMW Interfaces alle wichtigen Funktionen in einer digitalen Steuereinheit. Die Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine bildet ein 32 Zoll großes Touchdisplay mit 6k-Auflösung im Look and Feel des Bediensystems BMW iDrive. In Kombination mit dem BMW Operating System 8 ermöglicht es eine neue Dimension der Informationsvisualisierung und digitalen Interaktion. Schlüsselfunktionen wie beispielsweise Reichweiteninfos und Wetterbericht lassen sich per Sprachsteuerung abrufen.
The Icon feiert Premiere in Cannes
Das in Cannes erstmals gezeigte Wasserfahrzeug ist weder eine Designstudie noch ein Konzept, sondern ein ausgereiftes Serienprodukt. The Icon beruht auf einem Plattform-Konzept, das beim Interieurdesign an die individuellen Wünsche und Bedürfnisse der Nutzer anpassbar ist. Es ist auf moderne, urbane Lebenswelten ausgerichtet und kann dabei sowohl im privaten Luxusbereich als auch im kommerziellen Sektor als maritimes Transportmittel eingesetzt werden. Es soll eine CO2-freie Mobilität auf See inspirieren – ohne Umweltbelastung, ohne Lärm, aber mit maximalem Komfort.