Das Münchner Start-up beginnt die Produktion seines elektrischen Sion in der zweiten Jahreshälfte 2020 bei National Electric Vehicle Sweden (NEVS) in Trollhättan. Eingefleischten Auto-Fans wird der Ortsname, 75 km nördlich von Göteborg gelegen, etwas sagen. Es war die Produktionsstätte von Saab und bis 2010 fertigte hier General Motors.
NEVS folgt auf Saab
NEVS ist ein Joint-Venture, an dem das chinesische Unternehmen Evergrande 51 Prozent hält. Im Zweischichtbetrieb können hier bis zu 43.000 Sions pro Jahr gebaut werden. Sono Motors-Gründer Laurin Hahn war vor allem der ökologische Aspekt wichtig. Der komplette Strombedarf der Fabrik wird aus erneuerbaren Energiequellen gedeckt. Strom und Abfälle in der Lackiererei entfallen, da der Kunststoff der Außenhülle bereits gefärbt ist.
Solarzellen in der Karosserie
Der Sion ist das erste Elektroauto mit Solarzellen auf den Außenflächen. Sie sorgen für rund 30 km extra Reichweite, wenn der Wagen in der Sonne steht. Ansonsten schafft der Sion mit einer Batterieladung bis zu 255 Kilometer. Continental liefert den 120 Kilowatt starken Motor, der den Wagen auf bis zu 140 km/h beschleunigt. Die Steuerungselektronik kommt von Bosch. Bis auf die Batterie ist es ein europäisches Projekt. Der 35 Kilowattstunden fassende Energiespeicher kommt aus China von Erlang Klinger. Hier sorgte das junge Start-up im November 2018 für einen Schock bei seinen Fans: Der Preis für die Batterie stieg von 4.000 auf 9.500 Euro.
Der Sion kostet 25.500 Euro
Damit war auch der angepeilte Gesamtpreis von 20.000 Euro für das Auto nicht mehr zu halten. Der Sion geht für 25.500 Euro in den Verkauf. Laut Sono Motors hätten nur wenige Vorbesteller storniert. Aktuell gibt es knapp unter 10.000 Reservierungen. Eigentlich sollte der Sion bereits 2019 auf den Markt kommen. Doch die Suche nach dem richtigen Auftragsfertiger und die Schwierigkeiten mit der Batterie trugen zur Verzögerung bei.
Das Besondere am Sion sind nicht nur die Photovoltaik-Zellen, sondern auch die Vielzahl der Anschlüsse an der Fronthaube. Man kann nicht nur den Wagen mit einem Typ 2-Stecker laden, man kann auch Energie an ein anderes Elektrofahrzeug abgeben. Ein Schukostecker bietet auf Ausflügen eine Anschlussmöglichkeit für elektrische Geräte.