Volkswagen fährt seine Produktion in Zwickau und Bratislava in der Slowakei ab Montag, dem 20. April 2020 wieder hoch. In Zwickau laufen neben diversen Golf-Varianten der VW ID3 vom Band. Der soll im Sommer 2020 seinen Auslieferungsstart haben und stellt für den Konzern den Einstieg in den elektrischen Massenmarkt dar.
In Bratislava laufen unter anderem der e-Up sowie Touareg, Audi Q7 und Q8, Porsche Cayenne, Seat Mii und Škoda Citigo vom Band. In der Woche ab dem 27. April startet der Wiederanlauf der Produktion in den übrigen deutschen Produktionsstätten sowie in Portugal, Spanien, Russland und den USA. Im Laufe des Monats Mai werden sukzessive wieder in Südafrika, Argentinien, Brasilien und Mexiko Autos produziert.
„Neben der Erarbeitung eines umfangreichen Maßnahmenkatalogs zum Gesundheitsschutz der Belegschaft, haben wir auch den Wiederaufbau unserer Lieferketten vorangetrieben“, sagt Ralf Brandstätter, COO der Marke Volkswagen. Der Anlauf erfolgt nach Verfügbarkeit von Teilen, staatlichen Auflagen sowie der Entwicklung in den Vertriebsmärkten. Für die Volkswagen-Werke in Deutschland gilt weiterhin Kurzarbeit. Die Zahl der betroffenen Kurzarbeiter wird je nach Anlauf schrittweise zurückgefahren.
Komponenten werden bereits hergestellt
Die Volkswagen Group Components hat bereits seit dem 6. April 2020 damit begonnen, die Produktion schrittweise in ihren Werken in Braunschweig und Kassel, ab dem 14. April auch in Salzgitter, Chemnitz und Hannover sowie an den polnischen Standorten wieder anzufahren. Mit den Bauteilen wurde zunächst die Versorgung der Fahrzeugproduktion in China sichergestellt. Thomas Schmall, Vorstandsvorsitzender der Marke Volkswagen Group Components: „Der schrittweise Anlauf unserer Werke war wichtig, um die Belieferung der Übersee-Werke abzusichern. Nun gilt es, unter Einhaltung umfangreicher Schutzmaßnahmen den gesamten Produktionsverbund anzufahren und markenübergreifend alle fahrzeugproduzierenden Werke mit Komponenten zu versorgen. Für alle unsere Werke gelten dabei die gleich hohen Anforderungen an den Gesundheitsschutz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“
„Eine Situation wie jetzt haben wir noch nie erlebt. Die Motivation bei den Kolleginnen und Kollegen ist riesig, endlich wieder loszulegen. Wiederanläufe gibt es nach jedem Werksurlaub, damit haben wir große Erfahrung. Aber machen wir uns nichts vor: Anfangs werden die neuen Abläufe bei den Kolleginnen und Kollegen Fragen und Bedenken auslösen. Unter diesen Umständen haben wir noch nie Fahrzeuge entwickelt, gebaut und vertrieben. Daher erwarte ich von den Führungskräften, für die nötige Vertrautheit mit den neuen Prozessen zu sorgen. Zeit für Antworten ist jetzt wichtiger als die täglichen Produktionszahlen“, sagt Bernd Osterloh, Vorsitzender des Betriebsrats.
Erfahrung aus China hilft
Beim Wiederanlauf greift das Unternehmen auf die Erfahrungen in den Produktionsstätten in China zurück, wo eine Vielzahl von Maßnahmen zum Gesundheitsschutz umgesetzt wurden. 32 der dortigen 33 Werke produzieren bereits wieder. Es ist dort kein Fall von Covid-19 in der Belegschaft aufgetreten. Volkswagen beobachtet die Lage weiterhin. Der Austausch innerhalb des Volkswagen Konzerns wie etwa auch die Empfehlungen des Robert Koch Institutes sind dabei maßgeblich für das weitere Handeln.