Bereits zweieinhalb Jahre nach dem Start überarbeitet Volkswagen seinen ID.3. Das Einstiegs-E-Auto aus Wolfsburg wirkt nun etwas sportlicher und gefälliger. Das vorgezogene Update ist sicherlich auch eine Reaktion auf den bisherigen Verkaufserfolg. Der Wagen sei nämlich keiner, schreibt Edison. Mit 138.000 Stück, davon die Hälfte in 2022, könne man bei VW nicht zufrieden sein. Der Start war aufgrund der mangelhaften Software mit Sicherheit etwas “rucklig“.
Der neue VW-Markenchef Thomas Schäfer will direkt ein Zeichen setzen. Im Video (siehe unten) zeigt er, wie sehr man bei der Überarbeitung auf die Kunden gehört habe. Und ja: Man arbeitet mit Humor und gibt sich deutlich lockerer, als man es vom Konzern bislang gewohnt ist.
An Batterie und E-Motoren verändert VW erst mal nicht. Neben der Software bringt das kompakte E-Auto ein geschärftes Exterieur- und ein verfeinertes Interieur-Design mit sich. Neue Farben, wie Dark Olivine Green, erweitern die Farbpalette. Hochwertige, tierfreie und nachhaltige Materialien spiegeln die aktuelle Strategie von Volkswagen wider. Das “schwarze Bügelbrett” verschwindet von der Motorhaube, die dadurch länger wirkt. Die Front erscheint mit den neuen Kühlluft-Öffnungen und großen lackierten Flächen aus jeder Perspektive selbstbewusst und freundlich. Durch den besseren Luftstrom um die Vorderräder (Air Curtain) optimiert VW die Aerodynamik. Am Heck leuchten die zweigeteilten Rücklichter erstmals auch in der Heckklappe.
Laden mit Plug & Charge
Serienmäßige Funktionen wie Plug & Charge, bei der sich das Auto mit dem Einstecken des Ladekabels an einer entsprechenden Säule authentifiziert und den Ladevorgang startet, sowie der intelligente e-Routenplaner sorgen im ID.3 nun für einfacheres Laden. Der smarte e-Routenplaner berechnet auf einer längeren Strecke die Ladestopps so, dass das Ziel möglichst schnell erreicht wird – dabei bezieht das System neben dem Ladezustand der Batterie auch die aktuelle Verkehrslage und die Prognosen ein. Die Bewertung der Ladestopps erfolgt dynamisch und richtet sich nach der Leistung der Ladesäulen. Im Ergebnis kann die Routenplanung zwei kurze Ladevorgänge mit hoher Leistung statt eines einzigen langen Ladevorgangs mit niedriger Leistung vorschlagen. Zudem werden besetzte Ladesäulen erkannt – und gar nicht erst vorgeschlagen. Auch für bidirektionales Laden ist der ID.3 nun vorbereitet.
Hochwertigere Anmutung beim Interieur
Beim Interieur erhöhen farblich abgesetzte Nähte die Wertigkeit. Für die Türverkleidungen und Sitzbezüge verwendet VW das Microfasermaterial Artvelours Eco, das zu 71 Prozent aus Rezyklat besteht. Der sogenannte Sekundärrohstoff wird beim Recycling von Kunststoffabfällen gewonnen, die vorher mindestens einmal entsorgt wurden. Artvelours Eco hat dabei die gleichen Eigenschaften in Bezug auf Anmutung, Haptik und Strapazierfähigkeit wie herkömmliche neue Materialien. Zudem ist die Innenausstattung durchgängig tierfrei. Selbst der Lenkradbezug ist nicht aus Leder.
Darüber hinaus sind zahlreiche Vorschläge von Kundinnen und Kunden als Produktverbesserungen und zur Anreicherung der Serienausstattung aufgenommen und umgesetzt worden. Weiche unterschäumte Oberflächen im Cockpit führen zu einem neuen haptischen Erlebnis. Die neu modellierten Türinnenverkleidungen verfügen ebenfalls über weichere sowie größere Oberflächen.
[embedyt] https://www.youtube.com/watch?v=1CXjm_3XMes[/embedyt]Bessere System-Performance
Der ID.3 verfügt über die Software-Generation 3.5. Diese verbessert die Systemperformance und ist in der Lage, Updates Over-the-Air zu empfangen. Das kompakte Fahrer-Display mit einer Bildschirmdiagonale von 13,4 Zentimetern (5,3 Zoll) wird über das Multifunktionslenkrad gesteuert. In der Konsolenmitte befindet sich das nun serienmäßige 30,5 Zentimeter (12 Zoll) große Touch-Display für Navigation, Telefonie, Medien, Assistenzsysteme und Fahrzeug-Setup. Bei der Menüstruktur wurden ebenfalls viele Wünsche von Kundinnen und Kunden berücksichtigt. Unter anderem verfügt sie jetzt über eine aufgeräumtere Struktur und das Lademenü befindet sich nun auf der ersten Ebene des Touch-Displays.
Mehr Assistenten – mit Schwarmwissen
Das optional erhältliche Augmented-Reality-Head-up-Display liefert unter anderem Informationen über die Geschwindigkeit und dynamische Navigationsanweisungen, die in die Windschutzscheibe eingespiegelt werden. Für die Fahrerin oder den Fahrer tauchen sie scheinbar in zehn Meter Entfernung vor dem Fahrzeug auf – perspektivisch korrekt und eindeutig. Der optionale „Travel Assist mit Schwarmdaten“ ist nun auch im ID.3 erhältlich. Mit der Geschwindigkeits- und Abstandsregelung bis zur Höchstgeschwindigkeit sowie dem Spurhalteassistenten „Lane Assist“ zur Querführung kann das Fahrerassistenzsystem auf zwei bewährte Systeme zurückgreifen, die im neuen ID.3 vollständig miteinander vernetzt agieren. Stehen Schwarmdaten anderer VW-Fahrer zur Verfügung, reicht dem Travel Assist auf Landstraßen lediglich eine erkannte Fahrbahnbegrenzung, um die Spur zu halten. Der neue ID.3 wird neben Zwickau und Dresden ab Herbst 2023 auch im Stammwerk Wolfsburg gebaut.