Seit Anfang 2025 sind weit über 100 eTrucks von MAN bei Logistikdienstleistern unter anderem aus Deutschland, Österreich, Belgien und den Niederlanden erfolgreich im Einsatz – darunter bekannte Namen wie Duvenbeck, DB Schenker, Dachser, Dräxlmaier und Koopman. Rund 500.000 Kilometer waren die eTrucks bislang insgesamt unterwegs. Dabei hätten sie bei Nutzung von 100 Prozent Grünstrom im Vergleich zu einem Diesel-Lkw, der rund 27 Liter pro 100 Kilometer verbraucht, dank ihres batterieelektrischen Antriebs im Einsatz rund 400 Tonnen CO2 eingespart. Nimmt man an, dass jedes dieser Fahrzeuge 1,2 Mio. Kilometer in seinem Fahrzeugleben zurücklegt, können allein diese eTrucks bei gleichen Prämissen zusammen rund 120 Tausend Tonnen CO2 einsparen. Die Fahrzeuge sind Teil einer ersten Vorserie von 200 Fahrzeugen, die MAN bereits 2024 produziert hat – für Kunden, die schnell den Weg in die Elektromobilität einschlagen wollen. Beinahe täglich werden weitere E-Lkw aus dieser ersten Vorserie an MAN-Kunden ausgeliefert. „Noch bevor die Großserienproduktion von MAN eTGX und eTGS im Mai startet, sammeln wir gemeinsam mit unseren Kunden mit den Fahrzeugen aus dieser ersten Serie wertvolle Praxiserfahrungen. Dabei sehen wir, dass sich unser Konzept aus hoher Batteriemodularität und dennoch fernverkehrstauglicher Reichweite sehr bewährt. Insbesondere die Version als Ultra-Lowliner-Sattelzugmaschine für hohe Volumenanforderungen findet großen Zuspruch“, so Dr. Frederik Zohm, Vorstand für Forschung und Entwicklung bei MAN Truck & Bus.
Das tägliche Arbeitspensum der eTrucks ist beeindruckend: In typischen Fernverkehrsanwendungen absolvieren die Elektro-Löwen zwischen 400 und 600 Kilometer, eines der Fahrzeuge ist im Kundeneinsatz mit Zwischenladen sogar 800 Kilometer pro Tag unterwegs. Dabei erweisen sich die eTrucks als höchst genügsam und weisen über die gesamte Flotte einen Durchschnittsverbrauch von rund 106 kWh pro 100 Kilometer auf, trotz der in den ersten Monaten noch eher winterlichen Witterungsbedingungen.
William Kratsch, verantwortlich für Direct Operations bei DB Schenker, zieht ein positives Fazit zu den vollelektrischen Neuzugängen im Fuhrpark: „Bislang läuft der Lkw reibungslos und zeigt einen geringeren Verbrauch im Vergleich zu anderen E-Lkw, die auf ähnlichen Strecken eingesetzt werden. Dies ist ein positives Zeichen für die Effizienz des MAN eTGX und lässt uns optimistisch in die Zukunft blicken.“
MAN Polar Express: vollelektrisch vom Polarkreis nach München
Uneingeschränkte Praxistauglichkeit hat der MAN eTruck zudem mit dem MAN-Polarexpress bewiesen: Mitte März hat ein batterieelektrisch betriebener eTGX Sattelzug die 3000 Kilometer lange Distanz vom Polarkreis nach München rein batterieelektrisch zurückgelegt. Dabei zeigte er nicht nur seine Reichweitenstärke, auch bei eisigen Temperaturen. Zugleich trat er den Beweis an, dass vollelektrischer transeuropäischer Lkw-Fernverkehr mit ausschließlicher Nutzung öffentlicher Ladeinfrastruktur schon heute möglich ist. Dabei ebenfalls im Fokus: Die MAN-Ladekarte Charge&Go, die öffentliches Laden an Ladestationen verschiedener Infrastrukturanbieter spielend einfach macht.
Der Polarexpress wurde von den in der Truck Szene bekannten Influencern André Brockschmidt (Bauforum 24) und Christina Scheib (Trucker Babes) begleitet. Über ihre Erlebnisse und Begegnungen rund um die vollelektrische Fahrt vom Polarekreis nach München berichten sie in fünf Videoepisoden, die tourbegleitend auf den MAN-Kanälen auf Youtube erschienen sind. Parallel haben die Influencer ihre eigenen Kanäle mit Eindrücken von der Tour bespielt.
Modulares Konzept für bis zu 500 Kilometer Reichweite
Der MAN eTGX hat in der Fernverkehrsversion eine Reichweite von rund 500 Kilometern und ist ein Vorreiter seiner Klasse hinsichtlich Batteriemodularität und Vielfalt der Konfigurationsmöglichkeiten: Bis zu einer Million unterschiedliche Kombinationsvarianten sind möglich und bieten so für jede gängige Anwendung den passenden vollelektrischen Truck. Als Ultra-Low-Liner mit 950 mm niedriger Aufsattelhöhe bei einem gleichzeitig sehr kurzen Radstand von nur 3,75 Metern und dennoch maximaler Batteriekapazität eignet er sich perfekt für den Einsatz in der Automobillogistik, für die maximales Ladevolumen bis drei Meter Innenhöhe entscheidend ist. Mit wahlweise vier, fünf oder sechs Batteriepaketen und Leistungsstufen von 449 und 544 PS ist er aber auch für jede andere Transportaufgabe optimal anpassbar. Zudem ist er neben der standardmäßigen CCS-Ladetechnologie (bis zu 375 kW) auch mit dem neuen MCS-Standard mit bis zu ein Megawatt Ladeleistung bestellbar, der noch schnelleres Zwischenladen in der Lenkzeitpause des Fahrers ermöglicht.
Transportunternehmen profitieren bei der Umstellung auf die Elektromobilität zudem von dem 360 Grad eMobility Consulting von MAN: Die Beratung zum Umstieg auf Elektromobilität umfasst unter anderem kundenspezifische Analysen zu Fahrzeugeinsatz und Ladeinfrastruktur-Bedarf. Über Kooperationen mit Ladeinfrastrukturausrüstern gehört auch die Bereitstellung von Ladeinfrastruktur selbst zum Angebot von MAN. Darüber hinaus stehen ebenso wie für die konventionell angetriebenen Lkw speziell auf Elektromobilität zugeschnittene Serviceverträge und Finanzierungslösungen sowie zahlreiche digitale Services für den Einsatz der neuen Elektro-Löwen bereit. Dazu gehören unter anderem der MAN eReadyCheck, mit dem Kunden überprüfen können, wie sich ihre Lieferrouten rein elektrisch fahren lassen, ebenso wie der Ladedienst MAN Charge & Go inklusive Ladekarte, durch den einfache, konsolidierte Ladeplanung und -abrechnung für internationale Routen möglich gemacht werden.
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