Lex Hoefsloot, Gründer und CEO von Lightyear, hat die Serienversion des Solarautos vorgestellt. Der Lightyear Zero geht im Herbst 2022 in Produktion und kann für 250.000 Euro (netto) erworben werden. Es ist bereits ein großer Erfolg, dass es das niederländische Start-up bis hier hin geschafft hat. 2019 präsentierten die jungen Gründer, die bereits Erfahrung bei Solarrennen in Australien sammelten, ihren Prototypen.
“Die Ladeinfrastruktur ist das Nadelöhr beim Hochlauf der Elektromobilität“, resümmiert CEO Lex Hoefsloot zu Recht. Ein Solarauto wandelt Sonnenlicht direkt in Energie um. Im Idealfall benötigt es keine Ladesäule und keinen Ausbau des Stromnetzes. In einer idealen Welt reicht das Sonnenlicht aus, um die Limousine mit ausreichend Energie für alle Fahrten zu versorgen.
Fünf Quadratmeter Solarzellen und 560 km Reichweite
In Portugal sollte es im Sommer für zwei Monate am Stück funktionieren, rechnet Hoefsloot vor. Im niederländischen Sommer sollen pro Tag 70 Kilometer an Reichweite durch die fünf Quadratmeter Solarzellen auf der Karosserie geladen werden. Für die meisten Wege vieler Menschen dürfte das ausreichen, weil sie nicht mehr mit dem Auto pro Tag fahren. “Etliche Nutzer müssten im Sommer nicht an eine klassische Ladesäule“, sagt Hoefsloot.
Das liegt auch an der Aerodynmaik und dem Fahrzeuggewicht. Der Lightyear Zero kommt auf einen Cw-wert von 0,19. Bei fünf Meter Länge wiegt der Wagen nur 1.575 kg. Das liege unter anderem an der Kohlefaser-Karosserie, so Design-Chef Koen von Ham. Der Verbrauch liege bei 10,5 kWh pro 100 Kilometer. Der Lightyear Zero schaffe bei einer Autobahnfahrt mit maximal 110 km/h bis zu 560 Kilometer. Ein Auto stehe für Freiheit und der Lightyear Zero definiere diese Freiheit der Bewegung komplett neu, so Lex Hoefsloot bei der Präsentation.
Solarauto mit E-Motoren in den Rädern
Anders als andere E-Auto-Hersteller platzieren die Niederländer die E-Motoren in den Rädern. Jedes der vier Räder erhält einen eigenen Antrieb. Das mindert Übertragungsverluste. Gleichzeitig ist das zusätzliche Gewicht an den Rädern eine Herausforderung für die Ingenieure. Fahrwerk, Radaufhängung und Dämpfung müssen komplett neu entworfen werden.
Für Juli und August 2022 seien Testfahrten mit Vorserienfahrzeugen geplant. Ab Herbst 2022 starte die Herstellung. Die Serienproduktion übernimmt das finnische Unternehmen Valmet. Hier schließt sich der Kreis: Auch das deutsche Solarauto Sion von Sono Motors aus München soll hier 2023 vom Band laufen.
Während die ersten Kunden (nur) 100.00 Euro für eine Bestellung bereit halten mussten, ist der Preis nun sprunghaft angestiegen. Wie Edison berichtet, müssen Besteller jetzt 250.000 Euro für das Solarauto überweisen. Freiheit hat eben ihren Preis
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