Apple erleichtert mit iOS 14 Autofahrern das Leben. Das iPhone wird zum Autoschlüssel. Das Smartphone bleibt dabei in der Hosentasche. Sobald die Schlüsseldaten per NFC (Near Field Communication) vom Auto empfangen wurden, öffnen die Türen. Liegt das Smartphone auf der Ladefläche (Qi-Standard), kann der Fahrer den Motor starten.
BMW gehört neben Ford zu den ersten Anbietern eines iPhone-Schlüssels. Etliche Modelle der Reihen 1 bis 8, X und Z, die ab dem 1. Juli 2020 vom Band laufen, sind mit dem Digital Key ausgestattet. Auf der anderen Seite muss es mindestens ein iPhone XS, XR oder neuer sein. Die Apple Watch ab Serie 5 funktioniert auch als Autoöffner. Der digitale Autoschlüssel soll bereits mit iOS 13 funktionieren, doch machte Software-Vorstand Craig Federighi dazu keine näheren Angaben während der Eröffnungspräsentation zur Entwicklerkonferenz WWDC 2020. Apple arbeitet mit dem Car Connectivity Consortium an Standards für die engere Verzahnung der Apple-Produkte mit einem Auto.
Die Wahl der ersten beiden Autohersteller ist erstaunlich, denn der BMW i3 ist quasi ein Auslaufmodell. Der iNext kommt erst im kommenden Jahr. Bei Ford gibt es bislang nur Hybride, das erste vollelektrische Fahrzeug, der Mustang Mach E kommt ebenfalls erst 2021 auf den Markt.
Autoschlüssel per iMessage versenden
Will man ein Familienmitglied oder Freunde sein Auto fahren lassen, sendet man den digitalen Schlüssel per iMessage. Dessen Gültigkeit ist zeitlich begrenzt. Bis zu fünf Schlüssel können pro Fahrzeug vergeben werden. Es gibt auch den “Sohn-Modus” bei BMW. Damit Junior mit Papis 5er nicht allzu sehr angibt, kann der Vater die Höchstgeschwindigkeit als auch die maximal Lautstärke der Musikanlage festlegen.
Sicherheit und Notfälle
Die Schlüsseldaten liegen im Secure Element des iPhones, können also nicht von anderen Apps ausgelesen werden. Der Zugriff erfolgt über die Apple Wallet. Geht das iPhone verloren oder wird entwendet, kann der Besitzer aus der Ferne (via iCloud) die Schlüsseldaten löschen.
Sollte die Batterie des iPhones während der Fahrt leerlaufen, gibt es einen Notmodus, in dem der Digital Key noch bis zu fünf Stunden bei ausgeschaltetem iPhone funktioniert.
In der Regel bauen nicht die Autohersteller derartigen Technologien. Die beiden großen Zulieferer Continental und Bosch haben bereits digitale Autoschlüssel vorgestellt. Vermutlich stammt der digital Key in den BMW-Modellen von einem der Zulieferer.
Routenplanung mit dem iPhone inklusive Ladestopps
Die App Karten erhält in iOS 14 eine Routenplanung speziell für Elektroauto-Fahrer. Dabei werden Steigungen und Wetter in der Berechnung berücksichtigen. Bei der Planung werden auch notwendige Ladestopps entlang der Strecke einkalkuliert. Dabei weiß iOS 14, welche Ladesäule (CCS, CHAdeMO, Typ 2) für das Auto kompatibel ist.
Die Routenplanung kann vor Fahrtantritt auf dem iPhone erfolgen. Damit die Karten-App den Ladezustand des Fahrzeugs kennt, müssen die Daten aus der Fahrzeug-App übergeben werden. Oder das iPhone wird per CarPlay mit dem Auto verbunden. So hat das System Zugriff auf Fahrzeugdaten. Für den Fahrer ist die Anzeige der Routeninformationen auf den größeren Auto-Displays von Vorteil. Der BMW iNext wird CarPlay inklusive der ladeabhängigen Routenplanung unterstützen.