Öffentliche Ladesäulen sollen nicht zu Parkplätzen für Elektroautos verkommen. Darum führt EnBW ab dem 2. November 2020 eine Blockiergebühr ein. Die Tarifkomponente im mobility+ Angebot greift nach vier Stunden. Die lange Ladezeit ist natürlich vor allem auf AC-Säulen ausgelegt, die mit Wechselstrom deutlich länger laden. Niemand lädt vier Stunden am Schnelllader.
Tesla ist teurer
Nun werden ab der fünften Stunde pro Minute 9,75 Cent (inkl. 16% MwSt) berechnet. Das ist allerdings bei maximal 11,70 Euro gedeckelt. Mit diesem “Kostenairbag” will es sich der Stromanbieter mit den ganz “verträumten” E-Autofahrern nicht verderben.
Tesla erhebt schon länger eine Blockiergebühr. Spätestens fünf Minuten nach Ladeende tickt die Uhr. Das gilt aber nur, wenn die Supercharger-Station zu 50 Prozent belegt ist. Dann werden 0,40 Euro pro Minute berechnet. Das verdoppelt sich, wenn die Station vollkommen ausgelastet ist.
Appell an solidarisches Verhalten
„Wir wollen sicherstellen, dass E-Autofahrer immer einen freien Ladepunkt in der Nähe finden“, sagt EnBW-Vertriebs-Chef Timo Sillober „Als Deutschlands größter und bester E-Mobilitätsanbieter tragen wir hier eine besondere Verantwortung. Gleichzeitig appellieren wir weiterhin an ein solidarisches Verhalten aller E-Mobilisten, Ladepunkte nach beendetem Ladevorgang wieder freizugegeben.” Das Energieunternehmen will mit dem Schritt die Verfügbarkeit der mehr als 100.000 Ladepunkte im EnBW-HyperNetz verbessern.
Ladetarif unverändert
Der Zeitraum von vier Stunden ohne Blockiergebühr basiert auf Analysen des Ladeverhaltens der EnBW-Ladeinfrastruktur. Dabei zeigte sich: Nahezu 95 Prozent aller Ladevorgänge sind nach durchschnittlich drei Stunden beendet. Der Anteil der reinen Standzeit steigt danach deutlich an. Besonders in Innenstädten wird die Blockiergebühr für mehr Fairness unter E-Mobilisten sorgen. Die neue Gebühr ändert die Ladekosten für nicht.