Der chinesische Hersteller Byton zieht Konsequenzen aus der Coronakrise: Am Standort im Silicon Valley wurde knapp die Hälfte der 450 Mitarbeiter für sechs Wochen beurlaubt. Auch wenn die Pause befristet ist, sucht Ken Bauer, Director of Wireless Connectivity, über sein LinkedIn-Profil bereits nach einem neuen Job. Er setzt also nicht auf eine Rückkehr in sein Büro in Santa Clara. Am US-Standort sind vor am Entwickler beschäftigt, die UI/UX-Elemente sowie die Fahrzeugsteuerung programmieren.
Ein US-Unternehmenssprecher bestätigt gegenüber dem US-Portal Electrek die Beurlaubung der Mitarbeiter. Ironischerweise gehört er auch zu den freigestellten Mitarbeitern. Die Top-Manager bei Byton verzichten auf 80 Prozent ihrer Bezüge und investieren zudem in die C-Runde des Start-ups. Wobei die dritte Finanzierungsrunde eigentlich bereits zur IAA in Frankfurt im Herbst 2019 abgeschlossen gewesen sein sollte. Eventuell bezieht sich diese Angabe auf die nächste Rund.
Der Verkaufsstart für den SUV M-Byte ist Ende 2020 in China vorgesehen. Europa und die USA folgen dann Ende 2021. Doch laut dem Electrek-Beitrag ist der pünktliche Marktstart in China gefährdet, doch die genaue zeitliche Auswirkung sei noch unklar.
In Nanjing läuft der M-Byte vom Band
Die Fertigung im chinesischen Nanjing hat ihre “Corona-Pause” beendet und wurde ab Februar schrittweise wieder hochgefahren. “Derzeit konnten wir die Aktivitäten in unserem Werk wieder auf 95 Prozent hochfahren”, sagt der deutsche Byton-Sprecher Oliver Strohbach. Mitte April hatte Kommunikationschefin Qingfen Ding auf LinkedIn Bilder der Fabrik und der Produktionslinie für den M-Byte gezeigt. Anfang März hatte Vertriebschef Andreas Schaaf das Vertriebskonzept inklusive der Partner für Europa vorgestellt. Danach startet das Unternehmen 2021 in sechs Ländern mit dem M-Byte. Der erste Showroom, Byton Place genannt, entsteht im Circle am Flughafen Zürich. Insgesamt sollen bis Ende 2021 in Europa 20 Byton Places eröffnen.
Laut Schaaf stammen rund 25.000 der weltweit 65.000 Reservierungen für den M-Byte aus Europa. In der zweiten Jahreshälfte 2020 startet die Bestellphase mit einer Anzahlung in Höhe von 500 Euro. Der M-Byte startet bei 53.550 Euro (45.000 netto) und dürfte somit unter die erweiterte Umweltbonus-Regelung fallen.
“In unserem Standort in München folgen wir selbstverständlich den Empfehlungen der Bundesregierung und haben es den Mitarbeiter sehr früh ermöglicht, im Homeoffice zu arbeiten”, so Strohbach.