Northvolt plant seine dritte Gigafabrik für die Batteriefertigung im schleswig-holsteinischen Heide. Die Produktionskapazität ist auf 60 Gigawattstunden (GWh) pro Jahr angelegt. Damit erhöht das schwedische Unternehmen seine geplante Produktionskapazität auf über 170 GWh.
Ökostrom senkt Fußabdruck
Ab 2025 sollen rund 3.000 Mitarbeiter in Norddeutschland Lithium-Ionen-Batterien mit dem geringsten ökologischen Fußabdruck in Kontinentaleuropa herstellen. Die Region Heide verfügt über das grünste Energienetz Deutschlands, das sich durch einen Überschuss an Strom aus Onshore- und Offshore-Windkraft auszeichnet. Außerdem besteht eine Netzkopplungen mit Dänemark und Norwegen, bei der Ökostrom bereitgestellt wird.
“Es kommt darauf an, wie wir eine Batteriezelle herstellen. Wenn man bei der Herstellung Kohlestrom verwendet, wird eine beträchtliche Menge an CO2 in die Batterie eingebettet. Unsere Philosophie ist, dass neue energieintensive Industrien, wie die Batterieherstellung, in unmittelbarer geografischer Nähe zu dem Ort angesiedelt werden sollten, an dem die grüne Energie erzeugt wird”, sagt Peter Carlsson, CEO von Northvolt.
Batterien neben Öl-Raffinerie
Die norddeutsche Region liegt nicht nur zentral in der aufstrebenden europäischen Batterielieferkette, die Skandinavien und Kontinentaleuropa miteinander verbindet, sondern bietet auch die erforderliche Fläche für die Errichtung einer Gigafabrik von ausreichender Größe, um die Skaleneffekte in der Produktion zu nutzen, die für die Senkung der Batteriekosten entscheidend sind. Noch ist die Region stark von fossilen Antriebsstoffen geprägt. Bestes Beispiel ist die Raffiniere Heide, die Diesel, Heizöl und Kerosin für den Hamburger Flughafen herstellt.
Northvolt setzt auf Recycling
Northvolt Drei wird einen großen Teil seines Rohstoffbedarfs aus recycelten Batteriemetallen beziehen. Der Anteil soll bis 2030 die Hälfte des gesamten Rohstoffbedarf ausmachen. Neben der Batterieproduktion wird in Heide eine Batterierecyclinganlage errichtet.
Zusammenarbeit mit VW und Volvo
Northvolt wurde 2016 gegründet und beschäftgit heute 2.500 Mitarbeiter. Mitgründer Peter Carlsson war zuvor für Tesla in den USA tätig. Northvolt hat bis heute Verträge im Wert von mehr als 50 Milliarden Dollar mit Kunden wie BMW, Fluence, Scania, Volkswagen, Volvo Cars und Polestar abgeschlossen. Im nordschwedischen Im nordschwedischen Skellefteå entsteht die erste Gigafabrik (Northvolt Ett) mit einer Kapazität von 60 GWh. Zusammen mit Volvo ist eine zweite Gigafabrik in der Nähe von Göteborg geplant. Volkswagen hält rund 20 Prozent der Anteile von Northvolt. Ursprünglich sollte das schwedische Unternehmen die Batteriefabrik im VW-Werk Salzgitter aufbauen und betreiben. Inzwischen hat sich Volkswagen dazu entschlossen, den Standort in Eigenregie zu betreiben, hält jedoch an der Beteiligung mit entsprechendem Know how-Transfer fest.