Moia, der Ridepooling-Dienst aus dem VW-Konzern wird ab 2023 Teil des öffentlichen Nahverkehrs in Hamburg. „Wir sind zum festen Bestandteil des städtischen Verkehrs in Hamburg geworden und freuen uns sehr, den eingeschlagenen Weg mit der neuen Genehmigung als eigenwirtschaftlicher Linienbedarfsverkehr ab 2023 weiterzugehen“, sagt Sascha Meyer, CEO von MOIA.
Moia hat von der Stadt Hamburg eine Konzession nach dem novellierten Personenbeförderungsgesetz erhalten und integriert sich als eigenwirtschaftlicher Linienbedarfsverkehr in den öffentlichen Personennahverkehr in der Hansestadt. Die Genehmigung gilt ab 2023 bis 2025 für 450 E-Fahrzeuge. Moia erweitert dazu sein Geschäftsgebiet um die Stadtteile Wilhelmsburg (südlich der Elbe), Billstedt/Billbrook, Osdorf/Lurup und Rahlstedt. Zudem wird Moia mit der neuen Konzession barrierefreie E-Fahrzeuge in seine Flotte integrieren.
Teil des Hamburg-Takts
Die Maßnahmen sind ein weiterer Schritt in Richtung Hamburg-Takt. Ziel ist es, durch den Ausbau klimaschonender und bedarfsgerechter Mobilitätslösungen das privat genutzte Auto in Hamburg für noch mehr Menschen überflüssig zu machen.
„Moia erweitert sein Bediengebiet um 70 auf insgesamt 270 Quadratkilometer in Hamburg. Damit gehen wir einen nächsten großen Schritt in Richtung Hamburg-Takt, mit dem alle Hamburger:innen perspektivisch binnen fünf Minuten Zugang zu einem öffentlichen Verkehrsangebot haben sollen – als nachhaltige und bequeme Alternativen zum eigenen PKW. Insbesondere digitale und nachfrageorientierte Mobilitätsdienste wie Ridepooling bieten in Ergänzung zum bestehenden öffentlichen Nahverkehr große Chancen für die Mobilität von Morgen, die wir in unserer Stadt aktiv gestalten wollen“, sagt Anjes Tjarks, Senator für Verkehr und Mobilitätswende.
Sprung über die Elbe
Ab dem kommenden Jahr wird Moia zudem mit dem Tarif des Hamburger Verkehrsverbunds (HVV) verknüpft. Inhaber eines HVV-Abonnements erhalten einen Abschlag von einem Euro auf den Grundpreis von Moia. Maßgeblich für die Auswahl der Erweiterungsgebiete ist das Ziel, Stadtteile zu bedienen, die bislang weniger engmaschig durch den vorhandenen ÖPNV versorgt sind. Zudem wird Moia die Flotte um vollständig barrierefreie Fahrzeuge ergänzen, um noch mehr Menschen mit Mobilitätseinschränkungen befördern zu können.
Allein kaum überlebensfähig
Der Ridepooling-Dienst ist als Mobilitätsservice innerhalb der sogenannten Experimentierklausel des Personenbeförderungsgesetzes im April 2019 in Hamburg gestartet und dort bis zum 31. Dezember 2022 genehmigt. Bislang beförderte Moia über 5,4 Millionen Fahrgäste. Vermutlich nicht genug, für eine eigenständige wirtschaftliche Zukunft. Einschränkungen während der Corona-Pandemie und eine Absage für die olympischen Spiele 2024 in Hamburg haben die Pläne des VW-Konzerns über den Haufen geworden.
Autonome Fahrzeuge werden erprobt
Nichts desto trotz erprobt Moia gemeinsam mit Volkswagen Nutzfahrzeuge und Argo AI in einem Pilotprojekt autonomes Ridepooling in Hamburg mit dem Ziel, bis 2025 ein international skalierbares, autonomes Ridepooling-System zu entwickeln.