Der Nissan Leaf schafft laut WLTP 285 Kilometer. Bei meinem Start stehen 275 km in der Anzeige. Es ist Sonntag und das Thermometer bewegt sich im einstelligen Celsius-Bereich. Auf der Autobahn schmilzt meine Reichweite bei 120 bis 140 km/h innerhalb einer Stunde auf 145 km Reichweite. Dann muss ich abfahren und laden.
Langlebigkeit der Batterie
Die gute Nachricht: Viele der Raststätten, die auf meinem Weg liegen, verfügen über eine öffentliche Schnellladesäule mit Chademo-Anschluss. Die schlechte Nachricht: Ich werde heute etliche Male laden müssen, um mein Ziel in 560 km Entfernung zu erreichen. Denn die Ladeleistung bei Nissan Leaf sinkt mit jedem Ladestopp. Die Batterie verfügt über kein aktives Thermomanagement. Die Batterie ist luftgekühlt. Sollte bei den Temperaturen und der Fahrt über die Autobahn gut funktionieren. Falsch gedacht. Es gibt keine Luftklappe, die man öffnen könnte, um die Batterie stärker zu kühlen. Allein das Batteriemanagement entscheidet darüber, wie stark die Ladeleistung gesenkt wird. Selbst das Schleichen mit 95 km/h im Windschatten eines Lkws lässt den Temperatur-Balken der Batterie nicht spürbar zurückgehen. Die Hilflosigkeit in Sachen Batterietemperatur nervt ein wenig, doch sage ich mir: Das hat ja einen guten Grund. Nissan macht das, weil es die Langlebigkeit der Batterie (40 kWh Kapazität) erhält.
Sinkende Ladeleistung
Doch wer mehr als zwei Mal an einem Tag an eine Schnellladesäule fährt und möglichst schnell weiter möchte, wird ausgebremst. Von anfänglich 43 kW Ladeleistung sinkt es bei weiteren Stopps auf 14 kW oder niedriger. Das verlängert die Ladezeiten. Mindestens eine Stunde dauert es, bis die Batterie wieder 70 oder gar 80 Prozent seiner Kapazität erreicht. Auf der Autobahn dauert es länger, weil man im Eco-Modus möglichst langsam (100 km/h) auf der rechten Spur fährt.
Meine Erfahrung auf der Langstrecke schildere ich in Teil 2 meines Videotagebuchs mit dem Nissan Leaf.