Endlich kommt Schwung in den Markt für Elektroautos: 2019 wurden rund 63.000 reine Elektroautos zugelassen. Im vergangenen Jahr waren es bereits 194.000 – drei Mal so viele. Zählt man die Hybriden dazu, wurden knapp 395.000 Neuwagen mit elektrischem Antrieb beim Kraftfahrtbundesamt (KBA) registriert. Ein enormer Erfolg für die Elektromobilität, denn insgesamt gingen die Zulassungen im vergangenen Jahr Corona-bedingt um 20 Prozent zurück.
“In der Mitte der mobilen Gesellschaft angekommen”
Aufgrund der rückläufigen Pkw-Anmeldungen betrug der Anteil der alternativen Antriebe ein Viertel aller Neuzulassungen. Dazu zählen neben batterieelektrisch auch Plug-In-Hybrid, Hybrid, Wasserstoff und Gas. Während nach wie vor die meisten Zulassungen gewerblich sind (63 Prozent) entfielen knapp die Hälfte aller E-Auto Zulassungen auf Privatpersonen (48,8 Prozent). „Die E-Mobilität ist in der Mitte der mobilen Gesellschaft angekommen. Bei einem anhaltenden Zulassungstrend der Fahrzeuge mit elektrischen Antrieben von rund 22 Prozent wie im letzten Quartal 2020, kann das von der Bundesregierung formulierte Ziel von 7 bis 10 Millionen zugelassenen Elektrofahrzeugen in Deutschland bis zum Jahr 2030 erreicht werden“, sagt KBA-Präsident Richard Damm.
Viele Gründe für ein E-Auto
Natürlich bewegt sich der Anteil reiner Elektroautos am Pkw-Bestand noch auf niedrigem Niveau. Er verdoppelte sich von 0,5 auf 1,2 Prozent. Sämtliche alternativen Antriebe haben einen Anteil von 3,6 Prozent am Fahrzeugbestand. Doch Umweltbonus, Wallbox-Förderung, Dieselskandal und CO2-Zuschläge auf Benzin und Diesel führen zum Umdenken bei den Autofahrern. Die anfängliche Skepsis gegenüber E-Autos weicht, die Neugier gewinnt langsam die Oberhand.
Zulassungen in den Bundesländern
Interessant ist ein Blick auf die regionale Verteilung der Zulassungen. Danach schwanken die Anteile der E-Auto-Zulassungen in den Bundesländern zwischen 8,8 in Sachsen-Anhalt und 16,6 Prozent in Schleswig-Holstein. Beim E-Auto-Bestand liegt Hamburg mit einem Anteil von 1,8 Prozent vor Baden-Württemberg und (1,6 %) und Berlin (1,5 %).
Zulassungen nach Marken
Der große Gewinner bei den Marken heißt: Volkswagen. Das überrascht, denn die Markteinführung des ID3 wurden in 2020 von etlichen Negativ-Meldungen begleitet (verspätet, Software-Probleme). Insgesamt schaffte der Wolfsburger Konzern seine eigenen Verkaufsvorgaben bei den alternativen Antrieben nicht, so dass nun eine Millionen-schwere Strafe aufgrund eines zu hohen CO2-Flottenwerts droht.
Bei den 394.940 angemeldeten Pkw mit alternativem Antrieb hält VW einen Anteil von 17,4 Prozent. Das ist ein Plus von sagenhaften 608,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit landet VW auf Platz Eins, gefolgt von Mercedes und Audi.
Bei reinen E-Autos liegt VW ebenfalls mit einem Anteil von 23,8 Prozent vorn, gefolgt von Renault und Tesla. Wobei die US-Marke im Vergleich zu Renault beim prozentualen Anteil bereits deutlich abfällt und sich im Bereich von Smart und Hyundai bewegt. Im Bestand der E-Autos liegt ebenfalls VW vorn (20,2 Prozent) vor Renault, Smart (11,6 Prozent) und Tesla (11,1 Prozent).
Der Erste Platz für das am häufigsten zugelassene E-Auto in Deutschland geht jedoch an Renault. Die Zoe verdreifacht ebenfalls ihre Zulassungszahlen auf 30.381 Fahrzeuge (+ 222 Prozent).
Ein Drittel aller zugelassenen E-Autos entstammt dem Segment Kleinwagen (33 Prozent). Als weitere Klassen nennt das KBA Kompaktklasse (19,6 Prozent), Mini (17,3 Prozent) sowie SUV (14,4 Prozent).