Das ist ein neues Kapitel: Volkswagen investiert 700 Millionen US-Dollar in den chinesischen E-Autohersteller Xpeng. Dafür erhalten die Wolfsburger knapp fünf Prozent der Firmenanteile sowie einen Sitz im Board of Directors. Ziel der Partnerschaft ist es, bis 2026 zwei elektrische VW-Modelle für China zu entwickeln, die den Konnektivitätsansprüchen der dortigen Kunden genügen.
„Die Marke VW hat eine langfristig ausgerichtete Elektrifizierungsstrategie für den chinesischen Markt. Dabei setzen wir weiterhin konsequent auf unsere leistungsfähigen MEB- und SSP-Architekturen. Mit dem starken Wachstum des Elektro-Segments ergeben sich jetzt weitere Marktchancen, die wir nutzen wollen. Dabei setzen wir auch auf gemeinsame Entwicklungsprojekte mit starken lokalen Partnern, um unser Produktportfolio schnell zu erweitern“, sagt Stefan Mecha, CEO der Marke VW in China.
Audi kauft bei SAIC
Doch so recht scheint der Konzern nicht daran zu glauben, mit seinen E-Auto-Plattformen den Vorsprung der chinesischen E-Autohersteller einholen zu können. Auch Audi kauft fremd ein: Beim Joint-Venture Partner SAIC wird für zukünftige E-Auto-Modelle Plattform-Technik eingekauft. “Die E-Autos, die auf dem MEB-Baukasten der Ingolstädter aufbauen, sind für die einheimischen Kunden zu schlecht vernetzt, laden zu langsam und haben zu wenig Leistung. Neben der Kritik am MEB reicht für den chinesischen Markt allein die neue PPE-Plattform nicht aus, die SSP-Plattform verzögert sich zudem”, schreibt Auto, Motor und Sport. Durch gemeinsame Entwicklungsarbeit soll das Angebot von intelligenten, vollvernetzten Elektro-Fahrzeugen im Premium-Segment schnell und effizient erweitert werden. Geplant ist, zunächst mit Elektro-Modellen in einem Segment zu starten, in dem Audi in China bisher noch nicht vertreten ist, heißt es in der Pressemitteilung des Konzerns.
Lernen – diesmal in umgekehrter Richtung
„Lokale Partnerschaften sind ein wesentlicher Baustein der „in China für China“-Strategie des Volkswagen Konzerns. Damit beschleunigen wir jetzt den Ausbau unseres lokalen Elektro-Portfolios und bereiten uns gleichzeitig auf den nächsten großen Innovationssprung vor”, sagt Ralf Brandstätter, Mitglied des Vorstands der Volkswagen AG für China. Xpeng wird mit der kürzlich gegründete Volkswagen Group China Technology Company (VCTC) kooperieren. Das neue Innovations- und Beschaffungszentrum ist der größte Entwicklungsstandort des Konzerns außerhalb von Wolfsburg. Hier werden demnächst mehr als 2.000 Entwicklungs- und Beschaffungsexperten an der Entwicklung intelligenter, vollvernetzter Elektro-Fahrzeuge arbeiten.
Außerdem baut Volkswagen seinen Standort im ostchinesischen Hefei in der Provinz Anhui zu einem hochmodernen Produktions-, Entwicklungs- und Innovations-Hub aus. Das neue Fahrzeug-Werk von Volkswagen Anhui wird noch in diesem Jahr die Produktion starten. Die VW Anhui Component Company errichtet in Hefei zudem eine Fertigungsstätte für Hochvoltbatteriesysteme. In Hefei fertigt auch Nio seine Elektrofahrzeuge.